Relais-Dolmetschen

Relais-Dolmetschen bezeichnet das Dolmetschen über eine sogenannte Brückensprache oder Relais-Sprache in eine andere Sprache.

Beim Dolmetschen hat sich, wie in vielen anderen professionalisierten Branchen, eine gewisse fachspezifische Terminologie etabliert. Dazu zählen Begriffe wie die „aktiven Sprachen“ und „passiven Sprachen“ aber auch „Chuchotage“ bis hin zum „Relais-Dolmetschen“. Auf das Relais-Dolmetschen wird hauptsächlich bei Veranstaltungen mit einem größeren Sprachregime zurückgegriffen. Ein Beispiel: Bei einer Veranstaltung mit fünf Konferenzsprachen wird nicht direkt von jeder Sprache in jede andere Sprache gedolmetscht werden, sondern eine Kabine wird als „Relais-Kabine“ festgelegt. Dies hat sich für die meisten Settings als praktikabelste Lösung etabliert, da die Redebeiträge sich häufig auf ein oder zwei Sprachen konzentrieren. Außerdem wären bei fünf Konferenzsprachen für direktes Dolmetschen 10 oder mehr Dolmetschteams anstatt 3 Dolmetschteams und 1 Relais-Kabine notwendig.

Relais-Dolmetschen kann aber auch bereits bei einer Konferenz ab drei Sprachen notwendig sein, wenn alle drei Sprachen gesprochen werden, und damit „Konferenzsprachen“ sind. Die Dolmetscher:innen wählen über das Dolmetschpult in der Kabine den Ausgangskanal und damit die Sprache aus, die Sie hören möchten. Sie wählen am Dolmetschpult die sog. Relais-Sprache aus. Die Verdolmetschung wird nun aus einer Nachbarkabine „abgegriffen“ und wiederum in eine weitere Sprache verdolmetscht. Besonders häufig kommt dies bei der Europäischen Union zum Einsatz Beispiel: Dolmetschen aus dem Finnischen ins Slowakische über eine erste Verdolmetschung ins Französische.

LINK zur Terminologieliste der Europäischen Kommission

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